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Programme

Die Lights Masaka Foundation unterstützt obdachlose Kinder und Jugendliche in Masaka durch verschiedene, aufeinander abgestimmte Programme:

Nothilfe
Aufsuchende Kinder- und Jugendarbeit (Streetwork)

Auf den Straßen von Masaka leben schätzungsweise rund 200 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis achtzehn Jahren – oft ohne Schutz, Sicherheit oder Perspektive. Viele von ihnen stammen aus armutsbetroffenen Familien, sind Gewalt, Vernachlässigung oder Drogenmissbrauch ausgesetzt oder haben ihre Eltern verloren. An dieser Stelle setzt die Lights Masaka Foundation an. Mit ihrer aufsuchenden Jugendarbeit, auch Streetwork oder Outreach Program genannt, erreicht die Organisation Kinder und Jugendliche genau dort, wo sie leben, und bietet ihnen langfristige Unterstützung, Schutz und Orientierung. Wöchentlich werden in Nyendo und Masaka Town verschiedene Programme durchgeführt, die von einem Kernteam aus einem Programmkoordinator, drei Mitarbeitenden, drei Ehrenamtlichen und einer medizinischen Fachkraft (Aaron, ehemaliges Projektkind) begleitet werden. Die Programme erreichen regelmäßig rund 100 Kinder und bieten ein umfassendes Angebot: psychosoziale Unterstützung, medizinische Betreuung, Ernährung, Freizeitaktivitäten sowie gezielte Schulung in Lebenskompetenzen. Gemeinschaftsspiele fördern Teamgeist, während Life-Skills-Sessions und eine kleine finanzielle Unterstützung die Jugendlichen befähigen sollen, Alternativen zur Kriminalität zu entwickeln. Die psychosoziale Arbeit umfasst sowohl wöchentliche Themenkreise als auch individuelle Beratungssitzungen. Themen wie Gefühle, Rechte und Sicherheit werden in Circle Talks behandelt, wodurch die Kinder einen geschützten Raum für Ausdruck und Austausch erhalten. Über 200 Einzelberatungen konnten 2025 durchgeführt werden, wodurch besonders bedürftige Kinder identifiziert und gezielt unterstützt wurden. Ein weiteres Schlüsselelement ist das Street Youth Economic & Mentorship Empowerment-Programm, das 2025 15 Straßenjugendliche in Nyendo befähigte, nachhaltige Lebensgrundlagen zu entwickeln. Durch eine Kombination aus Training, Mentoring und Startkapital konnten die Jugendlichen kleine Unternehmen gründen, von denen 75 % nach zehn Monaten erfolgreich operierten. Dieses Programm vermittelt nicht nur unternehmerische Fähigkeiten, sondern stärkt Selbstvertrauen, Lebensperspektive und Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. Die obdachlosen Kinder und Jugendlichen in Masaka und Nyendo sehen sich zahlreichen Gefahren ausgesetzt: unsichere Schlafplätze, mangelnde medizinische Versorgung, Nahrungsmangel, Gewalt, Diskriminierung und psychische Belastungen gehören zum Alltag. Der Zugang zu Bildung und beruflicher Förderung ist stark eingeschränkt, und die begrenzte finanzielle Ausstattung der Programme erschwert nachhaltige Hilfe. Umweltfaktoren wie schlechte Wasserzugänge oder weite Wege wirken zusätzlich hemmend. Ein Highlight jedes Jahres ist der „Lake Nabugabo Street Children Day“. An diesem Tag erleben die Kinder Spiel, Sport und Gemeinschaft in einer sicheren Umgebung. Baden, Fußballturniere, Tanz und kreative Spiele stärken Teamgeist und Ausdrucksfähigkeit, während ausgewogene Mahlzeiten für Energie und Wohlbefinden sorgen. Die Veranstaltung vermittelt den Kindern Freude, Selbstwertgefühl und die Erfahrung, dass sie gesehen und geschätzt werden.

Anlaufstelle für obdachlose Kinder und Jugendliche (Emergency Shelter)

Das Shelter dient als zentraler Ort für Notfallbetreuung, Übergangsunterkünfte und als Treffpunkt für obdachlose Minderjährige in Masaka. Täglich geöffnet, bietet es Schutz, warme Mahlzeiten, Trinkwasser, sanitäre Einrichtungen sowie medizinische Erstversorgung bei kleineren Verletzungen. Bis zu sechs Kinder können im Shelter bei akuten Notfällen übernachten, während sie in einem sicheren Umfeld zur Ruhe kommen und ihre Situation reflektieren können. Ergänzend dazu erhalten die Kinder psychosoziale Unterstützung, Beratungsgespräche, Gruppenaktivitäten und Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit Familienangehörigen. So entstehen Perspektiven jenseits des Lebens in der Obdachlosigkeit. Wöchentlich besuchen etwa 87 Kinder aus Masaka Town das Shelter zweimal pro Woche. Neben grundlegender Versorgung erhalten sie auch Zugang zu gemeinschaftsfördernden Spielen, Lebenskompetenztrainings, Beratung und Übergangsprogrammen, die ihnen den Weg in ein stabiles, selbstständiges Leben erleichtern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Programmen zur wirtschaftlichen und sozialen Förderung, wie kleine Business-Initiativen, die Jugendliche befähigen, Kriminalität zu vermeiden und eine eigene Lebensperspektive zu entwickeln. Im Jahr 2025, nach sechs Jahren kontinuierlicher Nutzung, bedarf die Einrichtung dringend Renovierung und Umgestaltung, um weiterhin sichere, würdevolle und ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Die Lights Masaka Foundation plant eine umfassende Neugestaltung der Räume: Schlaf-, Ess-, Spiel- und Beratungsbereiche sollen klar voneinander getrennt und funktional eingerichtet werden, sanitäre Anlagen modernisiert und die Beleuchtung, Belüftung sowie Sicherheitsvorkehrungen verbessert werden. Das Außengelände soll mit Pflasterflächen, Sitzgelegenheiten und einer Wäscheleine aufgewertet werden, während ein Gedenk- und Gebetsbereich an Regina Groot erinnert. Der Umbau legt zudem Wert auf Nachhaltigkeit: Lokale Materialien, langlebige Ausstattung, ein jährlicher Wartungsfonds sowie Schulungen von Personal und Jugendlichen sorgen dafür, dass das Shelter langfristig gepflegt und instandgehalten wird. Große und multifunktionale Räume werden für kreative Aktivitäten, Gruppenarbeit, Filme und Spiele genutzt, während private Bereiche für Beratung und Traumaheilung vorgesehen sind. Das übergeordnete Ziel des Regina Groot Bramel Emergency Shelters ist es, einen sicheren, einladenden und resilienten Ort zu schaffen, der sowohl körperliche Fürsorge als auch psychosoziale Unterstützung und nachhaltige Übergänge für obdachlose Minderjährige ermöglicht.

Wohnen
Emma Dow Kinder- und Jugendheim

Gegründet 2012, betreut das Kinder- und Jugendheim heute Jungen im Alter von sechs bis achtzehn Jahren und dient als Zuhause für ehemalige obdachlose Kinder und Jugendliche ohne stabile familiäre Unterstützung. Durch die kontinuierliche Unterstützung von Sponsoren und Partnern konnte die Einrichtung im Jahr 2025 über 25 Kindern während der Schulferien ein dauerhaftes Zuhause bieten. Die Programme des Heims konzentrieren sich auf Rehabilitation, emotionale Begleitung, psychosoziale Betreuung und die Reintegration in die Gemeinschaft, wobei Bildung, Gesundheit und Lebenskompetenzen zentrale Säulen der Förderung bilden. Der Alltag im Emma Dow Kinderheim ist von einer familiären Atmosphäre geprägt. Gemeinsames Kochen, Gartenarbeit, Lesen und Lernen in der kleinen Bibliothek, sowie Freizeitaktivitäten wie Fußball, Musik oder Spieleabende fördern sowohl soziale als auch kognitive Fähigkeiten. Die Kinder nehmen während der Ferien regelmäßig an sportlichen Aktivitäten wie Fußballtraining teil, wodurch körperliches Wohlbefinden und psychische Stabilität gestärkt werden. Für das leibliche Wohl wird täglich gesorgt: Die Kinder erhalten drei Mahlzeiten – Frühstück, Mittag- und Abendessen – ergänzt durch besondere Mahlzeiten an Wochenenden. Sauberes Trinkwasser steht jederzeit zur Verfügung, um eine gesunde Ernährung und Hygiene zu gewährleisten. Das Emma Dow Kinderheim unterstützt die Kinder in ihrer schulischen Entwicklung. Die Meisten besuchen Internats-Schulen. Während der Ferien kehren die Kinder für drei bis vier Wochen ins Heim zurück und verbringen insgesamt etwa vier Monate im Jahr dort. Einige Kinder nehmen zusätzlich an Nachhilfe- oder Förderunterricht teil, um Bildungsrückstände auszugleichen. Die Sozialarbeitenden begleiten sie dabei individuell, sodass jedes Kind gemäß seinen Bedürfnissen gefördert wird. Einige Kinder können später in Familien oder zu Verwandten zurückkehren, andere verbleiben länger im Heim, bis stabile Lebensperspektiven geschaffen sind. Die Betreuung in Pflege-Familien ergänzt die Heimprogramme und bietet zusätzliche Geborgenheit, individuelle Förderung und die Chance, sich in einem familiären Umfeld weiterzuentwickeln. Die Lights Masaka Foundation demonstriert mit dem Emma Dow Kinderheim eindrucksvoll, wie ein strukturiertes, liebevolles und förderndes Umfeld das Leben von ehemals obdachlosen Kindern nachhaltig verändert – und ihnen die Chance gibt, gesund, gebildet und selbstbewusst in eine hoffnungsvolle Zukunft zu starten.

Pflegefamiliennetzwerk

Das Pflegefamiliennetzwerk der Lights Masaka Foundation bietet insbesondere Mädchen und jüngeren Kindern einen sicheren Ort in einer familiären Umgebung. Viele von ihnen können bzw. sollen aus unterschiedlichen Gründen nicht im Kinder- und Jugendheim leben. In sorgfältig ausgewählten Pflegefamilien finden sie individuellere, intensivere Betreuung, Schutz, Unterstützung und Zuwendung – die wichtigsten Grundlagen für eine gesunde Entwicklung. Aktuell leben mehrere Mädchen in verschiedenen Pflegefamilien, in denen sie während der Schulferien oder dauerhaft ein liebevolles Zuhause erhalten. Die Organisation begleitet und unterstützt diese Familien eng: Der Alltag, die schulische Entwicklung und das emotionale Wohl der Kinder werden regelmäßig überprüft, um sicherzustellen, dass sie bestmöglich gefördert werden.Gemeinschaft und psychosoziale Entwicklung spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Versorgung und Sicherheit. Deshalb finden während jeder Ferienzeit gemeinsame Treffen aller Pflegekinder statt. Hier üben sie spielerisch „Finding Balance“-Techniken, erhalten psychosoziale Gruppenangebote und erleben wichtige soziale Kontakte. Diese regelmäßige Zusammenführung stärkt ihr Zugehörigkeitsgefühl, lässt neue Freundschaften entstehen und hilft, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Das Pflegefamiliennetzwerk der Lights Masaka Foundation schafft stabile und liebevolle Strukturen, in denen Kinder Schutz finden, Vertrauen entwickeln und ihre Lebensperspektiven zurückgewinnen können. Es zeigt, wie wichtig familiäre Wärme für Kinder ist, die zuvor Vernachlässigung, Gewalt oder den Verlust ihrer Eltern erfahren mussten – und wie sehr ein unterstützendes Umfeld Hoffnung und Entwicklung ermöglicht.

Bildung

Die Lights Masaka Foundation setzt sich dafür ein, dass obdachlose Kinder und schutzbedürftige Kinder und Jugendliche in Uganda Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten — von der frühen Kindheit bis hinein ins Berufsleben. Denn Bildung schafft die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben, gesellschaftliche Teilhabe und langfristigen Schutz vor Armut.

Aktuell (Stand November 2025) begleitet die Lights Masaka Foundation 70 Kinder und Jugendliche auf ihren individuellen Bildungswegen — von der Vorschule bis zur Universität — und plant, diese Zahl ab 2026 auf 85 junge Menschen zu erweitern.

So entstehen neue Perspektiven für diejenigen, die lange keine hatten:

Kinder sollen nicht nur überleben — sie sollen lernen, träumen, mitgestalten und ihre Gesellschaft eines Tages selbst verändern.

Schulbesuche bis zum A-Level ("Abitur")

Bereits in Kindergarten und Primary School werden die Kinder gefördert, um grundlegende Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Lernfreude zu entwickeln. Während der Ferien wohnen die Kinder im Emma-Dow-Kinder- und Jugendheim oder bei Pflegefamilien, wo sie sicher versorgt sind. Im nächsten Schritt besuchen die Jugendlichen Weiterführende Schulen (Secondary schools), um bestmögliche Chancen zu erhalten. Zur Sekundarschulbildung gehört auch die Option, das sogenannte A-Level zu absolvieren — vergleichbar mit dem deutschen Abitur — und damit den Zugang zu akademischen und beruflichen Laufbahnen zu eröffnen. Schulgebühren und Versorgung werden überwiegend durch Patenschaften und Beiträge zur Bildung gedeckt, damit alle Lernenden unabhängig von ihrer Herkunft dieselben Zukunftschancen erhalten. Wie in Uganda üblich, besuchen die meisten der Projektkinder Internatsschulen. Sie wohnen in den Schulferien im Emma Dow Kinder-und Jugendheim, oder bei ihren Pflegefamilien.

Ausbildung und Studium

Nicht alle Jugendlichen finden ihren Weg im klassischen Schulsystem. Für diejenigen, die früh Verantwortung übernehmen oder selbstständig arbeiten wollen, unterstützt die Lights Masaka Foundation berufliche Trainings in Bereichen wie Metallverarbeitung, Schreinerei, Mechanik, Landwirtschaft oder Sanitärtechnik an. Dabei erwerben sie praxisnahe Fähigkeiten, um Einkommen zu sichern und ihre Familien unterstützen zu können. Für macnche Jugendliche öffnet sich sogar der Weg an die Universität. Ein eindrucksvolles Beispiel ist Bagira, der heute Applied Biological Science an der Universität Gulu studiert — ein Weg, der ohne finanzielle Unterstützung kaum möglich wäre und zeigt, wie hochwertige Bildung auch ehemalig obdachlosen Kindern vielfältige Möglichkeiten eröffnet.

Finding Balance Programm

Viele Kinder bringen traumatische Erfahrungen mit. Die Lights Masaka Foundation erkennt die Relevanz psychischer Gesundheit und implementierte das „Finding Balance Program“, das regelmäßige Beratungsgespräche, „Finding Balance“-Techniken und Yogaübungen umfasst. Ziel ist es, die mentale Widerstandskraft der Kinder zu stärken und ihnen Wege zur Stressbewältigung und Angstreduktion aufzuzeigen. Spezielle Unterstützung erhielt das Programm durch die Betreuung von einer Unterstützerin aus Kanada, die sowohl vor Ort als auch per Videoanruf individuelle Hilfestellung bietet.

Nachhaltigkeit

Die Lights Masaka Foundation verfolgt mit ihren Nachhaltigkeitsprojekten das Ziel, langfristige Selbstversorgung, finanzielle Unabhängigkeit und praktische Kompetenzen für die Kinder und Jugendlichen zu fördern. Schweinezucht (Pig Project): Ein zentrales Element ist die Schweinezucht, die ursprünglich mit der Vision gestartet wurde, die künftige Nachhaltigkeit des Emma Dow Kinderheims zu sichern. Aktuell umfasst das Projekt 13 Schweine, davon sieben Jungtiere und sechs ausgewachsene Tiere. Die Schweine erhalten neben Wasser auch industriell hergestelltes Futter, Küchenreste sowie natürliche Vegetation als Ergänzung. Regelmäßige Impfungen durch einen Tierarzt gewährleisten ihre Gesundheit. Die Pflege und Fütterung der Schweine sowie die Sauberhaltung der Ställe werden von Projektmitarbeitenden und den Kindern und Jugendlichen im Kinderheim aktiv übernommen, wodurch sie Verantwortung, Tierpflege und hygienisches Arbeiten erlernen. Eine Herausforderung bleibt jedoch die Beschaffung von Futter in ausreichender Menge. Gartenprojekt: Neben dem Anbau von Grundnahrungsmitteln wie Mais, Maniok und Matooke werden Gemüse und andere Nahrungsmittel angebaut, die direkt in der Küche des Kinderheims genutzt werden. Die Investition in Kaffeeplantagen zeigt zusätzlich das Bestreben, langfristig wirtschaftliche Stabilität zu schaffen. Ein eigens errichtetes Bewässerungssystem ermöglicht auch während sonnenreicher Perioden eine kontinuierliche Versorgung der Pflanzen. Das Projekt vermittelt den Kindern landwirtschaftliches Wissen und ökologische Verantwortung. Ziegenhaltung: Die Ziegenhaltung ergänzt die Nachhaltigkeitsstrategie durch die Möglichkeit, Einkommen zu generieren. Mit sorgfältiger Pflege und schrittweiser Erweiterung der Herde kann die Ziegenzucht zur finanziellen Stabilität des Emma Dow Kinderheims beitragen. Gleichzeitig lernen die Kinder praktische Tierpflege, unternehmerisches Denken und wie man Ressourcen für zukünftigen Nutzen einsetzt. Weitere Nachhaltigkeitsinitiativen: Ergänzend zu Tierhaltung und Gartenbau betreibt die Lights Masaka Foundation weitere Projekte, die Selbstversorgung und Eigenständigkeit fördern sollen: •Lebensmittelverkauf von Überschüssen aus dem Kinderheim-Garten •Hühnerhaltung zur Eier- und Fleischproduktion •Regenwassertanks zur sicheren Wasserversorgung •Nutzung von Solarstrom für Energiebedarf Langfristige Wirkung: Die Nachhaltigkeitsprojekte der Lights Masaka Foundation sind weit mehr als bloße Versorgungsmaßnahmen. Sie verbinden praktische Bildung, Verantwortungsübernahme und ökonomische Entwicklung zu einem ganzheitlichen Ansatz. Durch die Kombination von Gartenbau, Tierhaltung und erneuerbaren Energien wird nicht nur die Selbstversorgung der Einrichtung gestärkt, sondern auch der Grundstein für ein langfristiges, finanziell stabiles und zukunftsorientiertes Umfeld für die Kinder gelegt.

Gesundheit

Die Lights Masaka Foundation legt besonderen Wert auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von obdachlosen Minderjährigen und der Projektkinder in Masaka und Nyendo. In Uganda gibt es keine flächendeckende Gesundheitsversicherung wie in Deutschland. Das Gesundheitsprogramm zielt darauf ab, allen Kindern unabhängig von ihrer sozialen oder finanziellen Situation Zugang zu medizinischer Grundversorgung, Gesundheitsbildung und psychosozialer Unterstützung zu bieten. Durch regelmäßige medizinische Check-ups, Beratung und präventive Maßnahmen fungiert das Programm als wichtige Sicherheitsnetzstruktur für die besonders vulnerablen Kinder. Im Jahr 2025 erreichte die medizinische Abteilung der Aufsuchenden Jugendarbeit mehr als 500 Kinder mit wiederholten Untersuchungen und Nachsorgebesuchen. Wöchentliche zweistündige medizinische Einsätze umfassten Diagnosen, Wundversorgung, Behandlung leichter Erkrankungen sowie die Ausgabe notwendiger Medikamente wie Antibiotika (Ampiclox, Amoxicillin), Schmerz- und Fiebermittel (Paracetamol, Dynapar), Erkältungs- und Grippetherapien (Flurid) sowie unterstützende Maßnahmen wie Rehydrationssalze und Ernährungsberatung. Über 700 Kinderbesuche wurden im Jahr 2025 registriert, wobei 34 Kinder für weiterführende Untersuchungen und Behandlung an private und staatliche Gesundheitseinrichtungen überwiesen wurden. Begleitend zu den medizinischen Maßnahmen führte die Organisation regelmäßig Aufklärungs- und Sensibilisierungssitzungen durch. Themen wie persönliche Hygiene, Händewaschen, sicheres Trinkwasser, Früherkennung von Krankheiten, Ernährung und Prävention übertragbarer Erkrankungen standen im Fokus. Diese Workshops förderten nicht nur das Bewusstsein der Kinder, sondern führten auch zu nachhaltigen Verhaltensänderungen im Alltag. Die Lights Masaka Foundation erkennt die Relevanz psychischer Gesundheit und implementierte das „Finding Balance Program“, das regelmäßige Beratungsgespräche, „Finding Balance“-Techniken und Yogaübungen umfasst. Ziel ist es, die mentale Widerstandskraft der Kinder zu stärken und ihnen Wege zur Stressbewältigung und Angstreduktion aufzuzeigen. Spezielle Unterstützung erhielt das Programm durch die Betreuung von einer Unterstützerin aus Kanada, die sowohl vor Ort als auch per Videoanruf individuelle Hilfestellung bietet. Während der Einsätze im Jahr 2025 wurden häufige Erkrankungen dokumentiert: Erkältungen und Grippe (171 Fälle), Wunden und Verletzungen (86 Fälle), Fieber (89 Fälle), Typhus (35 Fälle) sowie Magengeschwüre (15 Fälle). Malaria stellte weiterhin eine große Herausforderung dar, wurde jedoch konsequent diagnostiziert und behandelt. Das Gesundheitsprogramm der Lights Masaka Foundation bietet nicht nur akute medizinische Hilfe, sondern stärkt das Bewusstsein der Kinder für Selbstfürsorge, Hygiene und gesunde Lebensweisen. Durch regelmäßige Workshops, Einzelberatung und kontinuierliche medizinische Betreuung erhalten die Kinder die notwendigen Kenntnisse, um ihre Gesundheit nachhaltig zu schützen. Die Kombination aus medizinischer Versorgung und psychosozialer Unterstützung sichert den Kindern Stabilität, fördert ihr Wohlbefinden und trägt wesentlich dazu bei, die Risiken des Lebens auf der Straße zu verringern.

Hilfe für Mädchen

Mädchen sind in der Obdachlosigkeit besonderen Gefahren ausgesetzt. Ohne Schutzraum steigt das Risiko für sexuelle Übergriffe, Missbrauch, Ausbeutung und frühe Schwangerschaft drastisch. Viele von ihnen erleben Gewalt, haben keinen Zugang zu Hygieneartikeln und sind oft gezwungen, ungeschützte und unwürdige Beziehungen und Handlungen einzugehen, nur um überleben zu können. Die Lights Masaka Foundation begegnet diesen Herausforderungen mit einem besonderen Schutzkonzept für Mädchen. Sobald ein Mädchen auf der Straße angetroffen wird, suchen Sozialarbeiter und insbesondere eine weibliche Mitarbeiterin das Gespräch und bieten sofort Hilfe an. Dabei steht immer das Wohl des Mädchens im Mittelpunkt: Zunächst wird die familiäre Situation behutsam geklärt – existieren noch sichere Verbindungen, kann eine Reintegration in die Familie sinnvoll sein. Ist dies nicht möglich oder birgt das Zuhause weitere Risiken, wird das Mädchen in einer speziell ausgewählten Pflegefamilie untergebracht. Dort findet es Stabilität, Fürsorge und den Raum, Vertrauen wieder aufzubauen. Parallel erhalten die Mädchen psychosoziale Unterstützung, medizinische Versorgung und Begleitung im Alltag. Wenn sie sich bereit fühlen und die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, wird ihnen der Besuch einer Schule ermöglicht. Bildung ist dabei ein zentraler Schlüssel, um ihnen langfristig ein selbstbestimmtes Leben fernab von Abhängigkeit und Armut zu ermöglichen. Dieses Schutzsystem stellt sicher, dass gefährdete Mädchen nicht allein gelassen werden – sondern die Chance auf Sicherheit, Traumabewältigung und Zukunftsperspektiven bekommen. Weitere Informationen finden sich in den Programmbereichen Pflegefamiliennetzwerk und Bildung.

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